Openair SG
Die Openair Saision hat endlich wieder begonnen. Wie jedes Jahr helfe ich am OASG (Openair St. Gallen) mit. Ich habe mich im Vorfeld gefragt, warum ich nach 13 Jahren überhaupt noch gehe. Ich meine meistens regnet es und damit gleicht das Gelände eher einem Schlammfeld als einer Wiese. In der Nacht wird’s jeweils recht frisch, vorallem, wenn es regnet. In den Nächten schlafe ich jeweils sehr wenig und habe je nach Alkoholkonsum am nächsten Tag Kopfschmerzen. Günstig ist das Ganze auch nicht wirklich. Also weshalb tue ich mir überhaupt noch an? Hat mein verstorbener Bruder etwas damit zu tun? Ist es eine Tradition, die durch den Tod nicht loslassen möchte? Er kam vor etwa 10 Jahren das erste Mal an OASG und ich gab ihm meine Erfahrungen weiter. Wir haben uns zwar selten im Gelände selbst gesehen, aber wenn wir uns sahen, war es einfach gut. Ich fand es schön, dass wir diese Leidenschaft teilten. Diese Frage warum ich noch gehe, möchte mir dieses Jahr am OASG mal für mich beantworten.
Also los geht’s! Bei der Ankunft übermannt mich ein angenehmes Gefühl. Ich höre von Weitem die Musik und eine gemütliche Atmosphäre zieht mich in ihren Bann. Es fühlt sich wie Ferien an. Jeder ist chillig unterwegs und ich komme mit Wildfremden ins Gespräch. Ich habe auch das Gefühl, dass die Menschen offener und interessierter sind – auf jeden Fall, die den Stand besucht haben, an dem ich mitgearbeitet habe. Ich treffe wieder Freundinnen und Freunde, die ich das ganze Jahr nicht so oft treffe. Auch Leute ich über die Jahre kennengelernt habe und nur jeweils wieder am Openair treffe gehören für mich zu meiner Openair Familie. Auch dieses Jahr ist Musikprogramm voll im grünen Bereich. Ich lasse ich mich gerne auch von neuen Bands überraschen.
Nach drei Tagen steht mich für fest, ich werde wieder kommen. Wie ihr sicher bemerkt habt, hatte mein verstorbener Bruder keinen Einfluss auf diese Entscheidung. Und das ist gut so!