06 Jul

Openair SG

Die Openair Saision hat endlich wieder begonnen. Wie jedes Jahr helfe ich am OASG (Openair St. Gallen) mit. Ich habe mich im Vorfeld gefragt, warum ich nach 13 Jahren überhaupt noch gehe. Ich meine meistens regnet es und damit gleicht das Gelände eher einem Schlammfeld als einer Wiese. In der Nacht wird’s jeweils recht frisch, vorallem, wenn es regnet. In den Nächten schlafe ich jeweils sehr wenig und habe je nach Alkoholkonsum am nächsten Tag Kopfschmerzen. Günstig ist das Ganze auch nicht wirklich. Also weshalb tue ich mir überhaupt noch an? Hat mein verstorbener Bruder etwas damit zu tun? Ist es eine Tradition, die durch den Tod nicht loslassen möchte? Er kam vor etwa 10 Jahren das erste Mal an OASG und ich gab  ihm meine Erfahrungen weiter. Wir haben uns zwar selten im Gelände selbst gesehen, aber wenn wir uns sahen, war es einfach gut. Ich fand es schön, dass wir diese Leidenschaft teilten. Diese Frage warum ich noch gehe, möchte mir dieses Jahr am OASG mal für mich beantworten.

Also los geht’s! Bei der Ankunft übermannt mich ein angenehmes Gefühl. Ich höre von Weitem die Musik und eine gemütliche Atmosphäre zieht mich in ihren Bann. Es fühlt sich wie Ferien an. Jeder ist chillig unterwegs und ich komme mit Wildfremden ins Gespräch. Ich habe auch das Gefühl, dass die Menschen offener und interessierter sind  – auf jeden Fall, die den Stand besucht haben, an dem ich mitgearbeitet habe. Ich treffe wieder Freundinnen und Freunde, die ich das ganze Jahr nicht so oft treffe. Auch Leute ich über die Jahre kennengelernt habe und nur jeweils wieder am Openair treffe gehören für mich zu meiner Openair Familie. Auch dieses Jahr ist Musikprogramm voll im grünen Bereich. Ich lasse ich mich gerne auch von neuen Bands überraschen.

Nach drei Tagen steht mich für fest, ich werde wieder kommen. Wie ihr sicher bemerkt habt, hatte mein verstorbener Bruder keinen Einfluss auf diese Entscheidung.  Und das ist gut so!

03 Jul

Kraft und Ruheort Bodensee

Endlich Ferien. Leider ist meine wohnliche Situation immer noch unverändert. D.h. ich wohne immer noch mit meinem Ex zusammen. In der ersten Woche bin ich mit meinem besten Kollegen, der in dieser Woche auch Ferien hat unterwegs. Es ist eine abwechslungsreiche und lustige Woche.

Doch was mache ich in der zweiten Woche? Ich brauche ein wenig Abstand, jedoch habe ich in dieser Woche zwei Termine, die ich nicht verschieben kann. Deshalb muss es in der Nähe sein. Also ab auf Airbnb. Mal schauen, was da so gibt. Und siehe da beim ersten Treffer werde ich fündig. Es ist das Angebot für eine Jurte (grosses Zelt) in der Nähe von Romanshorn. Es ist günstig und gut mit den öffentlichen Verkehrsmittel erreichbar. Ausserdem ist es in einer abgelegenen Bucht. Der ideale Ort um abzuschalten und zum Kraft zu tanken. Also gebucht.

Als ich ankomme werde ich sehr nett empfangen. Nachdem ich mich ein wenig eingerichtet habe, treffe ich mit einem Kollegen zum Essen. Es wird ein schöner und gemütlicher Abend.
Dann kann ich endlich herunterfahren und nur noch geniessen. Ab und zu nach Romanshorn fahren und um etwas zu essen und sonst geniesse ich den See. Hier fühle ich  mich entspannt und  Am Abend mache ich jeweils Feuer im Cheminée und geniesse es in der Natur zu sein. Am letzten Morgen bin ich schon sehr früh wach, weil ich die Vögel höre. Ich gehe nach draussen und beobachte den Sonnenaufgang. Es ist einer der schönsten den ich in letzter Zeit gesehen haben. Ich wünsche mir, dass mein verstorbener Bruder diesen jetzt auch sehen könnte. Plötzlich spüre ich etwas in der rechten Schulter. Ich weiss, dass er den Sonnenaufgang mit mir zusammen ansieht.