26 Nov

Treff am 9. Janaur 2015

Life with Treff Zürich, Freitag, 9. Januar 2015
Der Life with Treff geht in die 2. Runde:

Freitag, 09.01.2015, um 19.00 Uhr
im Selbsthilfecenter Zürich, an der Jupiterstrasse 42.

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dein life with Treff Team

08 Nov

Workshop Bericht vom 08. November 2014, Thema «Familie»

Es freute uns, das Lifewith-Team ausserordentlich, dass wir acht Teilnehmer zum Workshop begrüssen durften – darunter vier neue Gesichter.

Pünktlich um 13.00 fanden wir uns im gemütlichen Gruppenraum ein und Jede und Jeder fand sein Plätzchen. Wie immer stellten wir uns zuerst kurz mit Namen vor und schritten dann weiter zur zweiten Runde: der Vorstellung. Man hatte so viel Zeit wie man brauchte und wünschte um von seinem Verlust zu sprechen, dem Geschwister das man verloren hat, wie es einem jetzt geht damit, was einem durch den Kopf geht oder beschäftigt. Dies kann vor allem beim ersten Mal Überwindung kosten, sich praktisch fremden Menschen gegenüber zu öffnen. Doch die Atmosphäre war auch dieses mal sehr angenehm und unterstützend. Nach dieser Vorstellungsrunde hat für jedes Geschwister eine Kerze gebrannt auf dem Tisch in der Mitte – so waren alle Geschwister mit uns.

Nach einer kurzen Pause im freien mit Mandarinen und Keksen, widmeten wir uns dem im Voraus ausgesuchten Thema „Familie“.
Dies erschien uns als ein sehr zentrales Thema, da die Familie bei vielen einen hohen Stellenwert im Leben einnimmt und als Rückzugsort gilt – ein Ort an dem Menschen sind die einem nahe stehen, an die man sich wenden kann wenn man Sorgen hat. Doch beim Verlust des Geschwisters bleibt genau dieser „Stein in der Brandung“ nicht mehr so bestehen wie früher. Die Rollen verteilen sich neu und man kann sich vielleicht auch gar nicht so gut austauschen über den Verlust, da jedes Familienmitglied anders trauert. Im Verlaufe des Gesprächs kristallisierte sich heraus, dass fast alle eine spezielle Art von Verantwortungsgefühl gegenüber der Familie verspüren. Es wurde oft geschildert, dass man als vielleicht sogar einzig übrig gebliebenes Kind das Gefühl hat, nun für seine Eltern Verantwortung übernehmen zu müssen, dafür sorgen zu müssen, dass es ihnen gut geht, für sie da zu sein. Vor allem wenn man nicht mehr zu Hause wohnt ist man hin und her gerissen; „muss“ ich jetzt mehr nach Hause zu meinen Eltern gehen, weil sie mich jetzt noch mehr brauchen als zuvor? Dies ist für die betroffene Person eine enorme, auf die Dauer nicht tragbare Belastung! Im weiteren Gespräch wurde oft das Wort „gesunder Egoismus“ erwähnt und das ist definitiv ein Begriff, den wir mit gutem Gewissen im Hinterkopf mit nach Hause nehmen dürfen. Denn wir Geschwister trauern auch und auch wir haben unsere Bedürfnisse und Wünsche die wir auch anmelden dürfen und vor allem sollten! Auch wir brauchen Unterstützung und sind froh und dankbar wenn jemand für uns da ist. Und wenn es uns zu viel wird und wir vielleicht einmal keine Lust haben mit unseren Freunden mit in den Ausgang zu gehen oder so, dann darf man das auch sagen – seine Bedürfnisse ernst zu nehmen ist ein wichtiger Aspekt im Umgang mit der manchmal völlig überwältigenden Trauer. Nimmt man die eigenen Bedürfnisse wahr, setzt man sich automatisch auch mit sich selber intensiv auseinander und kann sich so auch besser kennenlernen. Doch am Schluss gehört auch noch eine kleine Portion Mut und Selbstvertrauen dazu, sich zu trauen die Bedürfnisse zu äussern oder auch mal um Hilfe zu bitten. Auf die Dauer ist es das, was uns hilft. Denn für andere, z.B. meine Eltern da zu sein und meine eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen, schliesst sich nicht gegenseitig aus, sondern sollte viel mehr nur in einem gesunden Gleichgewicht vorkommen, damit wir uns selbst nicht vergessen und zu fest in den Hintergrund stellen.

dein life with-team