Wie ich euch in der letzten Wochen berichtete, vermisste ich meinen Bruder sehr und war deshalb öfters sehr traurig. Der Tod meines Bruders überraschte mich sogar im Alltag. So hat sich mein Ex – Mann vor zwei Wochen aufgrund einer HandyNr. gemeldet. Seit unserer Trennung vor 7 Jahren, hatten wir nur sporadisch und ganz kurz Kontakt (à la: «Happy new Year» und «Happy birthday»). Dieses Mal kam nun noch ein wenig Smalltalk hinzu.
Wie eine Faust ins Gesicht
Gerade als ich dachte wir hätten einen Abschluss für den Smalltalk gefunden, schrieb er mir, dass er meinen Bruder vermisse und dass er sich nie vergeben wird, dass er nicht mehr gemacht zu haben. Das fühlte sich wie eine Faust mitten ins Gesicht an. Plötzlich kam alles wieder hoch und wie. Ich musste mich erst wieder sammeln um weiterarbeiten können. Ich schrieb ihm, dass er definitiv keine Schuld daran hat. Wir hatten alle mit ihm versucht zu reden, doch den wahren Grund, wieso er Suizid gemacht hat, hatte er nie gesagt. Davon bin ich bis heute überzeugt. Er hat sich entschieden sein Leben zu beenden. Wir können diesen Entscheid nur akzeptieren, uns und ihm vergeben und irgendwie versuchen weiterzuleben, auch wenn dies bisweilen sehr schwer ist.
Trauer zulassen, sich aber auch etwas Gutes tun
Gestern hatten wir wieder einmal Life with Treff. Ich glaube wir hatten noch nie so viele TeilnehmerInnen. Offenbar ist der Tod eines Geschwisters ein Thema, das zur Zeit brennt. Die Hälfte der TeilnehmerInnen waren da, weil sie ihr Geschwister durch einen Suizid verloren, die anderen durch Unfall und Krankheit. Jean und ich leiteten die Gruppe der Geschwister, die ihre Schwester bzw. ihren Bruder durch Suizid verloren haben. Auch dort spielte ua. die Schuldfrage eine zentrale Rolle. Ich fühlte mich mit meiner Aussage, die ich gegenüber meines Ex – Mannes bezüglich der Schuldfrage gemacht hatte, nun bestätigt.
Am Abend ging mit einem sehr guten Gefühl nach Hause.
Heute Morgen wachte ich allerdings, wie sehr oft in der letzten Zeit sehr früh auf. Ich fühlte ich mich sehr traurig. „So „, dachte ich, „ jetzt machst du das was wir gestern besprochen haben.“ Wir gestern in der Gruppe zum Schluss, dass man die Trauer zulassen soll, aber sich dann au etwas Gutes tun soll. Ich überlegte mir, was mir nun helfen könnte. Ich ging ins Wohnzimmer und begann zu tanzen. Ich tanze alles raus bis es mir wieder besser ging. Dann legte ich wieder hin und schlief noch ein wenig. Als ich wieder aufstand, ging es mir wieder gut. Ganz nach dem übertragenen Sinns eine Liedes von Müslum: „Tanz dich frei.“
Was tut euch gut? Ich freue mich auf eure Kommentare.
Fotograf: |
D. Sharon Pruitt |
Titel: |
Reese & Hayley Synchronized Crazy Happy Dance! |
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Quelle: www.piqs.de