Aufräumen im Zimmer = Eine Reise in die Vergangenheit
Ich bin Fritz, 31 Jahre alt und lebe in der Ostschweiz. Meines Zeichens ein Chaot.
Ich wohne in einer Wohnung, wo jeder sein eingenes Zimmer hat, sprich sein eigenes Chaos. Ich habe die Angewohnheit das Zimmer im (geordneten) Chaos versinken zu lassen und dann mir Zeit zu nehmen es wieder einmal aufzuräumen. So auch letzten Donnerstag. Es wird eine Reise in die Vergangenheit. Rechnungen, welche bezahlt sind einordnen, Unterlagen, welche veraltet sind, wegwerfen.
Plötzlich fällt mir ein Brief. Mein Herz wird schwer, die Trauer holt mich ein. Meine beste Freundin war in Irland, als mein Bruder sich das Leben nahm. Ich kann mich gut ans Telefongespräch erinnern. Sie sagte, sie könne es sich einrichten, dass sie in die Schweiz an die Beerdigung kommen könne. Ich sagte nein, sie solle ihren Aufenthalt in Irland geniessen. Ein Tag nach dem Telefongespräch, verfasste sie diesen Brief. Er kam just am Tag der Beerdigung an. Ich lese diesen Brief noch einmal und bin auch nach & Jahren den Tränen nahe. Sie schreibt am Schluss: Fritz, ich war da, ich bin da und werde für dich da sein. Es stimmt. Sie ist immer noch meine beste Freundin. Ich lege den Brief wieder zur Seite. Zu meiner Trauer gesellt sich nun auch tiefe Dankbarkeit, dass ich auf gute Freunde auch in schlechten Zeiten zählen kann.
Kennt ihr auch solche Situationen?